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Tag 20 bis Boente

  • Autorenbild: Corina Salerno
    Corina Salerno
  • 24. Apr. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Apr. 2022

Ich trage heute eine große Freude in mir! Das Lächeln in meinem Gesicht kriege ich gar nicht mehr weg. Schön so aufzuwachen! 🙏 Heute geht's vor allem durch schattenspendende Eichenwälder. Ich hab grandiose Energie! So langsam schließt sich der grüne Tunnel, womit ich sagen will, dass man das Gefühl kriegt hier unter den Laubbäumen, durch einen grünen Tunnel hindurch zu laufen. Wenn ich durch solche Tunnels laufe fühle ich mich unglaublich geborgen. Eingebettet in die Natur. Ohne Probleme laufen wir heute recht zügig bis Melide. Unterwegs achte ich mich plötzlich der kleinen Blümchen welche am Wegesrand und auf den Steinmauern wachsen. Sie erinneren mich an die grosse Kraft die in uns allen steckt. An die Möglichkeiten die wir im Leben bekommen und wie wir damit umgehen. Ich bin und ich möchte so sein wie diese Blumen. Sie machen aus wenig, GROSSES. Sie sind mit wenig zufrieden, streben aber immer nach oben, dem Licht entgegen. Sie nutzen das, was ihnen zu Verfügung steht und erblühen stolz in den schönsten Farben. Diese Kraft will ich weiterhin täglich fühlbar machen, aus mir raus holen und leben! Alles ist möglich im Leben. Man muss dazu aber in sich gehen, sich Ziele setzen, erste Schritte tun und darauf vertrauen, dass es für alles eine Lösung gibt. Kreativität ist etwas wunderbares und diese zu nutzen eine grosse Gabe. Wann immer es möglich ist, sich gemeinsame Ziele zu setzen und diese mit Freude, Leichtigkeit und Vertrauen anzustreben, möcht ich dies tun. Die Freude und die Kraft, der Erfolg und der Glaube an sich selbst, werden so umso intensiver. Ein Mensch der die Fähigkeit hat im Kleinen, Grosses zu sehen, hat eine ausgeprägte Resilienz. Ich möchte es in folgenden Worten ausdrücken. Resiliente Menschen haben starke Wurzeln und haben daher starke und feste Beziehungen und Kontakte. Außerdem begegnen sie äusseren Dingen, die nicht veränderbar sind, mit einer optimistischen Grundhaltung, akzeptieren unveränderbare Dinge schneller als andere und sehen auch in dunklen Zeiten, die Sonnenseiten des Lebens. WUNDERBAR !!

(meine Gedanken zum Tag) In Melide angekommen, ist das Wetter sonnig und warm. Wir entschliessen uns, die Etappe um weitere 8km zu verlängern. Wir l

aufen also noch in den nächsten Weiler, wo ich über Booking, eine nette Herberge finde! Zuerst aber noch einen kurzen Stop in Melide. Dies ist eine sehr lebhafte Stadt. Ich brauche das hier nicht. Ich wohne ja in Zürich, dort habe ich das zur genüge. Wir essen das erste Mal seit wir unterwegs sind etwas Kleines um die Mittagszeit. Ein wenig spanischen Schinken mit Avocado und ein Stück Brot. Es ist Marktstimmung mitten in der Altstadt. Es spielt eine Band mit Dudelsack galicische Musik. Puurer Ausdruck von Freude, Freiheit und dem Gefühl, dass dieser Tag für die Menschen ein Festtag ist. Ich liebe Marktstände und diese vielen Gemüsearten und Pflanzensetzlinge😍! Heute weiter als geplant zu wandern, hat sich wirklich gelohnt. Die Strecke ist traumhaft schön. Wir durchqueren noch einmal Eukalyptuswälder, dann dichte Eichelbaum-Wälder, mit kleinen Teichen. Alles ist so grün, ruhig und voll von Insekten. Die Menschenmasse haben wir somit hinter uns gelassen. Ich denke 95% von allen Pilgerin bleiben heute in Melide. Mitten im Eichenwald, fallen mir diese grossen Eichelhütchen auf. Bei uns in der Schweiz sind sie um vieles kleiner!! Die Eichelnüsss kann ich nicht finden. Vittorio sagt; "die haben die Wildschweine gefressen!" Wahrscheinlich hat er recht😂 Wir lernen Pilar aus Argentinien kennen. Sie ist Anwältin. Sie wandert von von Sarria aus nach Compostela und hat sich dafür zwei Wochen Zeit genommen. Der Flug von Argentinien hierher dauert gut 10 Stunden!? Sie erzählt, dass sie heute ihre Schwester auf dem Weg "verloren hat". Desshalb laufe sie ganz langsam, damit sie die Schwester wieder einholen kann. Pilar ist schon öfters in der Schweiz gewesen, ihre liebste Freundin wohnt in Küsnacht am Zürichsee, auf der anderen Seeseite als ich wohne. Sie liebt die Schweiz. Ihr sei aufgefallen wie vielfältig unsere Ortschaften sind, wie die Sprachen wechseln und sie findet das sehr schön. Es ist so bereichernd mit Menschen aus der ganzen Welt zu kommunizieren. So langsam funktioniert das sogar mit meinem Spanisch Mix ganz gut. Einmal mehr geht es um die ersten 30 Sekunden wo ich einen Menschen sehe, und sofort spüre ob die Herz Verbindung steht. Es ist die Energie die wir Pilgerer alle in uns tragen, welche uns verbindet. Danke Pilar für diesen kurzen Moment des Kennenlernens. Für mich ist genau DAS, das spirituelle, was ich hier auf diesem Wege (er)lebe. Auch zu Hause liebe ich die Menschen, doch ich spreche sie weit weniger oft, so spontan auf der Strasse an, wie hier. Mit dem ersten "buen camino", dem Lächeln, dem kurzen Augenkontakt, besteht schon eine Verbindung, besser gesagt ein Gefühl der Gemeinschaft. Kurzer, schöner Kontakt auch mit 2 Biker, einem Ehepaar aus Belgien. Ich tausche mich mit der Frau aus und wir freuen uns gemeinsam über die Vegetaion hier in Galicien. Auch ihr ist aufgefallen, dass hier alles was wächst, einfach größer ist als Zuhause. Die Rapsfelder sind höher, die Insekten sind doppelt so gross wie gewohnt. Irgendwie scheint hier ein Wachstum förderndes, gutes Klima zu sein. Die Zeit vergeht im Flug, die Kilometer sind gestemmt und wir am Ziel! Boente in der Herberge EL Aleman! Toll hier 😍 Und mitterweile ist auch Vittorio schon richtig gut und geübt im selbständig Betten beziehen 😉

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