Das Abenteuer beginnt
- Corina Salerno

- 4. Apr. 2022
- 3 Min. Lesezeit
In aller Hergottsfrüh am fast menschenleeren Flughafen in Zürich verläuft zum Glück alles reibungslos. Die ganzen schriftlichen Vorbereitungen waren perfekt und somit stehe ich zügig vor dem Gate zum einchecken.
Wenn Schwager mit Schwägerin oder Bengel mit Engel reisen, dann funktioniert es auch gut, wenn Bengel stille aber grosse Flugangst zeigt, oder eben nicht zeigt. Einmal mehr bin ich "gspürig" genug um zu verstehen, dass unter der starken Schale, die Angst recht gross ist. Naja, so plaudere ich vertrauensvoll und drücke beim Starten und Landen , fest den Arm und alles ist gut !
Bald bin ich wieder abgelenkt und von der Aussicht (dem Himmel mittlerweilen etwas näher), beeindruckt. Diese Farben, diese Weite, der flauschige Watteteppich unter mir, die schneebedeckten Bergketten, - ein Wunder der Natur. Wie klein bin ich doch, gemessen an dieser SCHÖNHEIT & Grösse ! Die Zeit vergeht schnell. Ein angenehmer Flug.
Madrid... Es ist nicht eifach, sich hier am Flughafen zurechtzufinden ! Mir kommt alles etwas SPANISCH vor. Vom Ankunftsflughafen mit einem unterirdischen Zug zum nächsten Flughafen zu reisen und das Gepäck dann erst (!) zurückzubekommen, ist doch recht speziell... Tranquillo, tranquillo, hier geht alles gaaaaanz langsam. Hast Du schon mal 50 Minuten am Rollband stehend, auf dein Gepäck gewartet? Ich bin dankbar, dass ich auf meinen Bauch gehört habe und die Busbillete nach Burgos nicht bereits online, im Voraus gebucht habe. Denn es wird klar, unseren Bus hätten wir verpasst. So heisst es nun, umherirren, Billete organisieren, etwas Kleines essen, mit Tee die klammen Finger wärmen, plaudern und warten... Erst um 13.15 (resp. 13.35 nach spanischem Zeitplan🙈) geht es nun weiter nach Burgos de Lima... Die freundliche Dame am Busticketschalter hat uns beiden seperate Sitzplätze gebucht. (?)
So rasen wir getrennt, im ausgebuchten Bus über die Schnellstrasse, in Richtung Tagesziel. Ich gehe in mich und geniesse... Bewusst, dankbar, zufrieden !
Die Landschaft zieht schnell an mir vorbei. Sie ist recht karg, mit viel grossen Gesteinsbrocken, kugelförmigen Gebüschen und sanften Hügeln. Weit im Hinterland, schneebedeckte Berge. Mir gefällts und ich geniesse den Zustand von zeitloser Trance.. Meine Füsse sind eiskalt, sonst ist körperlich soweit alles bestens. Die Sonne wärmt hingegen mein Gesicht durch die Busscheiben und meine Augenlider werden schwerer und schwerer, ich lasse mich treiben. Es darf sein und fühlt sich an wie eine liebe Umarmung. Als ich erwache umgibt mich eine ganz andere Landschaft. Sandig braun, sanft hügelig, viele Piniengruppen, grüne Felder, Windpark's und eine unendliche Weite bis zum Horizont. Mittlerweile ist es 15.30. ein Kaffee mit Milch wär jetzt fein. Auch das gehört zum Fernwandern. Nicht alle kulinarischen oder sonstigen Luxus-"Gelüste" können erfüllt werden. Ich hab dabei, was ich dabei habe und mit dem werde ich mich zufrieden geben (müssen). Das wird eine Woche dauern, dann bin ich im Einklang mit dem Minimalismus. So wenig wie möglich so viel wie nötig. Und es braucht definitiv nicht viel oder besser gesagt, viel weniger als man denkt. Dieser Gedanke treibt mir ein Lächeln ins Gesicht.
Endlich im Hotel ! Riesenfreude, ich werde heute Abend ein laaaanges heisses Bad nehmen! Nach einem schöne Stadtspaziergang durch Burgos (eiskalt aber sonnig☀️) nun die ernüchternde Erkenntis. Hier machen morgens ALLE Geschäfte erst um 10.00 Uhr auf. Also schnell etwas Brot, Wurst, Käse und Wasser gekauft, damit Morgen die ersten km auch geschafft werden! Bin grad dankbar am reflektieren. Unglaublich wie ich in den letzten Tagen/Stunden, LIEBE erfahren durfte. Ich bin tief berührt ! Ich wurde so toll unterstützt !











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