Jakobsweg/Pilgerpass
- Corina Salerno

- 6. Apr. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Apr. 2022
Als Jakobsweg (spanisch; Camino de Santiago) wird eine Anzahl von Pilgerwegen durch Europa bezeichnet, die alle das angebliche Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galicien (Spanien) zum Ziel haben. In erster Linie wird darunter der Camino Francés, verstanden, eben diesen, welchen ich ablaufe. Es ist die hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens, die von den Pyrenäen zum Jakobsgrab führt. Diese Route, so wie sie heute noch begangen wird, entstand in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Der Camino Francés („Französischer Weg“) ist der klassische Jakobsweg, auf einer Strecke von knapp 800 Kilometern. Der Pilgerpass, ist ein Dokument, in dem Name, Ziel und manchmal die Fortbewegungsart eines Pilgers aufgeführt wird. Er dient in der Regel dem Nachweis der ordnungsgemäßen Pilgerschaft und ist das wichtigste Dokument eines Pilgers. Dieses Dokument wurde bereits im Mittelalter verwendet, als er den Pilgern als Passierschein diente. Er bietet mir aktuell, Zugang zu den Herbergen des Jakobsnetzes. Ohne den Pass kann ich nicht in den Herbergen unterkommen. Eine Nacht in einer eben solchen kostet zwischen 10 und 25Euro . Er ist nötig, um bei meiner Ankunft in Santiago, die Compostela-Urkunde zu bekommen. Er dient klar auch als Erinnerung und wir bekommen Reduktion auf alle Eintritte unterwegs. Es gibt einen klar definierten Stempelmechanismus ! Es ist sehr einfach und macht außerdem noch Spaß. In dem Ort, in dem die Pilgerin den Weg begint, wird Ihr Startdatum und Ihr Fortbewegungsmittel, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd, festgehalten. Sie bekommt dort auch Ihren ersten Stempel. So war das natürlich auch bei mir ! Burgos, mein erster Stempel. Ich kann den Pass auf der gesamten Strecke in allen Orten abstempeln lassen. Sinn der Sache ist, eine persönliche Erinnerung an die besondersten Orte, an denen ich vorbeigekommen bin. Zu Fuss unterwegs ist ein Stempel pro Tag, Pflicht ! Wer am Ende die Urkunde möchte muss dafür mindestens 100 Kilometer zu Fuß oder zu Pferd und 200 Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen. Mit meinen 500km, also problemlos ! Diese Fernwanderung ist eine Reise der Seele. Zur Ruhe kommen. Sich Gedanken machen über sich selbst, das Leben, die Zukunft. Es gibt sicher keine einheitlichen Gründe wieso heute noch gepilgert wird. Man muss nicht gläubig sein um diese Strecke zu wandern. In früheren Zeiten pilgerten die Menschen fast ausschließlich aus religiösen Motiven. Heute dagegen geht es meist darum, den Alltagsstress zu vergessen und den Kopf freizubekommen. Dennoch bleibt der Pilgerweg immer auch ein spiritueller Weg. Rein das Erleben der Natur, die stillen Momente, das Miteinander, die eigene Reflexion, die Gespräche, haben alle immer wieder etwas heiliges, schönes, tiefsinniges, eben spirituelles an sich. Ich denke dass jede Frau, jeder Mann diesen Weg problemlos gehen kann. Wer alleine wandern will kann das tun. Es bildet sich aber schnell eine Wanderblase. Wir treffen, obwohl erst zwei Tage unterwegs, immer wieder die selben Leute. Man redet und lacht miteinader. Läuft Teilstrecken zusammen und trennt sich wieder.
Irgendwie fühlt es sich schon wie eine Familie an. Es verbindet uns alle das Selbe. Das Ziel, Compostela de Santiago zu erreichen. Sprache und Nationaltät sind kein Hindernis, alle fühlen sich irgendwie verbunden. Wir grüssen uns alle mit "Buen Camino" !












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