LamaTrekking
- Corina Salerno

- 23. Mai 2022
- 4 Min. Lesezeit
Dieses führt uns von der Seebodenalp (Rigi) über die Alp Holderen, als Rundweg zurück zur Seebodenalp.
Gespannt folge ich den Anweisungen von Sonja. Sie züchtet die Lamas auf ihrem Hof. Alle ihre Lamas sind hier in der Schweiz gedeckt und geboren.
Lamas sind von zierlicher Gestalt und besitzen große, auffallend bewimperte Augen, einen dicken und runden Schwanz , einen langen Hals und spitze Ohren.
Lamas erreichen eine Schulterhöhe von bis 130 cm und ein Gewicht von 120 bis 150 kg. Lamas haben keinen Höcker. Wie bei den meisten Haustieren ist auch beim Lamas die Farbe sehr variabel. Es gibt einfarbig weiße, braune, graue und schwarze Lamas sowie solche, die in diesen Farben gefleckt oder anders gemustert sind. Auch gepunktete Lamas kommen vor. Lamas haben an den Füßen Sohlenpolster und ihre Oberlippe ist gespalten und sehr beweglich. Sie ernähren sich von Pflanzen. Sonja erklärt uns wie Charakterstärke und Rangordnung ihrer Tiere verschieden sind. Wie diese Hierarchie untereinander zelebriert wird. Sonja teilt uns die Lamas nach ihrem Gutdünken zu. Sie scheint ein Gespür dafür zu haben, wer zu wem passen könnte!
Was uns (mein Lama Eragon und mich) also verbindet ist die Liebe zur Fernwanderung und den Reiz, trotz scheuem Charakter seinerseits, eine Verbindung aufbauen zu können.
Er ist gross und stark und lässt sich anscheinend nicht gerne streicheln. Die Tiere wollen geführt, aber bestimmt nicht gezerrt oder gestresst werden. Es wird gespuckt wenn das Unbehagen oder der äussere Druck zu gross wird.
Eine Mischung von lenken und geführt werden, soll zwischen Mensch und Tier entstehen.
Eragon schaut mich mit seinen riesengrossen Augen an. Ich spüre seine Unsicherheit und er bestimmt meine. Sofort pendle ich mich ein und spreche ihm ruhig und wohlwollend zu. Ich komme mir vor wie eine Lamaflüsterin 😉
Es passt und ich kann mich ihm nähern, ihn am Halfter halten und sogar am Hals kraulen. Ich freue mich so sehr, dass er mir vertraut !!!
Die Lamas reagieren wie Magnete die sich gegenseitig abstossen. Das heisst sie weichen dem Näherkommen immer aus. Es ist beeindruckend wie schreckhaft Eragon ist. Jede laute Stimme, jeder Misstritt meinerseits, jeder Hund, jede Kuh und jeder andere Wanderer am Wegesrand nimmt er nervös wahr und reagiert sofort mit veränderter Körperhaltung, verändern der Ohrposition und mit nervösen Lippenbewegungen. Ich muss ihm immer die freie Sicht auf das was kommt geben, so fühlt er sich sicherer. Ich liebe es das Tier während der Wanderung zu beobachten. Fressen scheint ein besonders ausgeprägtes Verlangen zu sein. Blätter von jedem Strauch, Baum, Kraut und Gras, ja soger Pflanzen auf den Steinen und Baumrinde, scheinen Eragon zu munden! Es ist gemütlich so durch die Gegend zu spazieren. Manchmal darf ich auch etwas am Halfter ziehen um anzuzeigen, dass es weiter gehen soll. Eragon ist tolerant mir gegenüber. Da ich sofort bemerke wie jede noch so kleine Veränderungen von mir oder der Umgebung auf das Lama wirken, frage ich Sonja über die Verhaltensweisen eines Lamas aus. Mir wird schnell klar wie gut geeignet Lamas für Therapien sind. Die Tiere spiegeln unseren Charakter und bocken oder gehorchen, vertrauen oder gehen auf Abstand. Je nachdem was sie an uns Menschen wahrnehmen. Äusserst spannende Geschichte!
Wenn ich mich dem Tier zuwende, dann bleibt es stehen, drehe ich mich in Laufrichtung, läuft es in der Regel weiter.
Die Sonne brennt, die Aussicht ist grandios. Über uns die Paragleiter und wir, mitten im Grünen. Mal Wald, mal Trampelpfad, mal Wiese, mal Weide... Wunderbar !!!
Die Jungtiere sind etwas wilder aber auch verschmuuster. Sie fressen mir sogar von der Lippe weg und es fühlt sich an wie ein zarter Kuss ! Corina ist fasziniert 😁!
Ich bin nach 3.5 Stunden unter und mit den Lamas erfüllt und zufrieden. Es ist eine tolle Erfahrung gewesen und ich würde so ein Trekking jederzeit wieder machen. Am liebsten noch weiter und über einige Tage !
Was nehme ich mit ?
Der beste Weg herauszufinden, ob man jemandem vertrauen kann, ist ihm zu vertrauen.
Me Time, stressfrei, sich Zeit nehmen, wahrnehmen, geniessen und sich freuen.
Ich behaupte, die Lamas haben meine Seele berührt.
Der Kontakt mit ihnen kann bestimmt bei psychischen, als auch körperlichen Erkrankung von Menschen positive Auswirkungen erzielen. Lamas sind Tiere, die durch ihre ruhige und bedächtige Art auf Menschen eine beruhigende und ausgleichende Wirkung haben können. (Für mich scheint das so !) Sie haben ein ausgezeichnetes Nähe- und Distanzverhalten, sind dabei aber neugierig und menschenbezogen, trotz ihrer anfänglichen Scheuheit.
Den Blick in seine Augen werde ich sicher niemals vergessen. In seinen Augen spiegelt sich irgendwie die Welt – Sein Fell fühlt sich an wie eine warme Kuscheldecke. Lamas sind geheimnisvoll. Distanziert und gutmütig gleichzeitig. Ich habe versucht ihm "zuzuhören" und eine innere Verbundenheit mit ihm herzustellen, den Geist zu spüren, welcher Tiere, die Natur und die Menschen miteinander verbindet. Es ist die Sprache des Herzens, die mich daran erinnert, dass wir alle eins sind, und das unser aller tiefes Bewusstsein gesund ist, unabhängig von vermeintlich körperlichen, psychischen und geistigen Handicaps. Durch das Miteinander, Lama und Mensch, kann ich mir die wohltuende Wirkung auf auf Körper, Geist und Seele sehr gut vorstellen.




























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