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Tag 15, bis La Faba

  • Autorenbild: Corina Salerno
    Corina Salerno
  • 19. Apr. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Schlimme Nacht. Ich konnte keinen Schlaf finden, da ich mir Gedanken über die heutige Strecke machte. Schaffe ich die Strecke, die Steigung am Ende des Tages? Finden wir oben auf la Fada ein Bett, ein Platz in der Herberge? Die Mails' zur Anfrage waren unzustellbar. Dann bin ich irgendwann eingeschlafen und ständig aus hässlichen Träumen aufgeschreckt. Selten habe ich Angst im Traum, doch hier in diesen uralten Gemäuer, neben der Kirche St.Nicolas, scheint so einiges geschehen zu sein.... Na ja ich lass das mal so stehen und mache mir keine weiteren Gedanken darüber. Auch mein Bauch hat verrückt gespielt, vor lauter Träumerei hat sich mein vegetatives Nervensystem auf Stress eingestellt und das trotz Nachtruhe und Müdigkeit. Sachen gibt es !?!?! 01.00 Uhr, ich beginne zu schreiben um mich zu beruhigen. Nun werde ich versuchen mich zu konzentrieren, bewusst zu Atmen um mich erneut in den Schlaf zu wiegen. Mal sehen wer Stärker ist, mein Wille oder meine Wahrnehmung! Bevor ich mich wieder ins Bett lege, greiffe ich im Dunkeln nach meinen silbernen Sitzmätteli und nach Bueb , meinem kleinen Wegbegleiter😇, den Engel. Das Mätteli lege ich mir unter mein Becken. So bekomme ich etwas mehr Stabilität in meine Wirbelsäule. Die durchgelgenen Matratzen und die metallenen Federn im Bettgestell bringen meine Wirbelsäule in eine schreckliche Position , so kribbeln nach kurzer Zeit meine Beine und schlafen dann ein. Dank dem Sitzmätteli fühlt sich die Matratze nicht mehr an wie ein Steinboden. Bin ich die Prinzessin auf der Erbse? 🙈Den Bueb halte ich fest in meiner Hand. 😇🙏😁 1.45 Uhr, gute Nacht zum zweiten.



Heute zeige ich Euch den Camino aus einer etwas anderen Sicht. Den nicht wirklich schönen Teil, gerade auch auf der heutigen Stecke. Wir laufen 5/4 vom Tag an der Hauptstraße entlang und ständig unter der Autobahn hindurch. Wir folgen heute dem Rio Valcarce, welcher sich immer wieder mal zeigt. Mal als kleiner Bach, mal als Rinnsaal, mal als reißender Fluss und ab und zu fast still stehend, wie ein kleiner See. Einmal ist links von uns ein grünes Geländer, einmal ein solches in blau. Seit viereinhalb Stunden immer etwa das gleiche Bild. Rechts die Straße mit den vielen Autos, für uns ein betonierter Gehweg, und links von uns der Wald mit dem Fluss. Ihr könnt euch vorstellen wie groß die Motivation ist, so zu wandern 🙉!

Übel, meine Laune nicht wirklich gut. Ich bin desswegen eher still. Der ganze Weg ist auf der Schattenseite des Hügles, es ist recht kühl, der Wind zieht und ich laufe mit Kappe und Handschuhen.. Ein paar Meter höher, über uns verläuft die Autobahn. Die vorbei donnernden Autos und Lastwagen, machen einen großen Lärm. Endlich, zur Abwechslung ein uraltes, kleines Dorf. Ich habe das Gefühl das steht schon seit Jahrhunderten genauso hier. Keine Menschenseele ist zu sehen. Geisterdorf ! Für ca. eine halbe Stunde laufen wir unter riesengrossen Bäumen hindurch. Ich bin begeistert .Viele haben Verdrehungen und urkomische Formen. Eine wunderbare Boden Energie ist hier fühlbar. Hier möchte ich bleiben. Endlich kann ich einen Moment inne halten und meine Baterien laden ! Wir müssen weiter und viel zu kurz ist dieses Wegstück. Erster erhoffter Coca-Cola Stopp, fällt ins Wasser. Das ganze Dorf ist auch hier, ausgestorben. Alles ist geschlossen. So machen wir nur einen kurzen Moment Pause auf einer kleinen Bank an der Sonne. Weiter gehts, ich bin müde von der schlaflosen Nacht. Ich spüre meine schweren Beine und habe Klötze an den Füßen. Noch haben wir 10km vor uns. Es ändert sich nichts an der Umgegbung. ASPHALT ohne Ende, meine Füsse fühlen sich so müde an ! Es ist kaum zu glauben, immer noch laufen wir entlang der Hauptstraße, endlich kommen wir zu einer Raststätte, eigentlich ist es eine Autobahnraststätte. Hallo, wir sind doch auf dem Jakobsweg!?! Ich kann es kaum fassen, - aber, ich bin trotzdem zufrieden, denn es gibt eine Toilette, eine Coca-Cola, meine salzigen Chips und ein Moment Pause an der Wärme. Der Sprüh-Regen beginnt. Die letzten zwei Kilometer sind die allerschönsten. Sie Entschädigumen mich für alles andere heute! Zwar extrem steil, aber trotzdem eine Freude. Bis zum Ortskern von La Faba bewältigt man 160 Höhenmeter auf einer knapp 1 km langen Strecke. Der Anstieg beginnt mit einem steilen Streckenabschnitt mit über 16% Steigung, der an vielen Stellen schlammbedeckt ist, was das Vorwärtskommen noch erschwert. Endlich sond wir oben in der Pilgerherberge, auf knapp 900 Höhenmeter. Durchnässt von Schweiß und Regen gibts die willkommene, heisse Dusche.😍 Überrraschung, das Restaurant hier ist geschlosse. Der Laden heite ebenfalls, also nichts zu Essen in Sicht. Die netten Herbergeneltern fahren mich mit dem Auto ins nächste Dorf, damit ich uns etwas Salat und Brot kaufen kann. So müssen wir heute in der Pilgerherberge halt auch noch "kochen". Soweit so gut. Ich bin müde. Aber auch heute wird es noch Abend werden und ich freue mich auf meinen warmen Schlafi. Morgen ist ein neuer Tag.

Es schüttet momentan in Strömen und ich hoffe auf trockenes Wetter ! Also wir einkaufen waren hat es sogar heftig geschneit.

Was mich morgen wohl erwartet. Der Weg wird steil sein und wir gehen nochmals auf 1250m hoch.

Was nehme ich mit; freue Dich an den kleinen Dinge, sie machen das Leben schön !

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