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Tag 17 bis Sarria

  • Autorenbild: Corina Salerno
    Corina Salerno
  • 21. Apr. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Apr. 2022

Nach einer "Eisnacht" und erneuter Katzen-Mini-Wäsche, (langsam gewöhn ich mich daran) laufen wir durch einen wirklich schönen Wald. Ich habe heute die länger Strecke (28km)gewählt, da diese nicht der Strasse entlang verläuft.

Die Bäume sind riesengroß. Es gibt etliche Bäume die schwarz verbrannt, durchlöchert oder gespalten sind. Man kann sich hier vorstellen wie Blitz und Donner miteinander kämpfen, respektive spielen. Überall sind Einschläge zu sehen. Teilweise sind die Bäume sogar innen verbrannt und diese schwarze Kohle-Schicht ist noch sichtbar. Die Ginster Pflanzen in gelb und weiß sind größer als eine Person. Sicher 2m hoch! Es riecht zeitweise recht stark,süß-erdig, ich kann nicht genau sagen nach was es riecht aber es ist angenehm. Ich denke an Pilze. Der Weg ist flach abfallend. Rechts und links vom schmalen Pfad gibt es viele aufgetürmte Steine und Trockenmauern, welche mit Moos bewachsen sind. Schaut man genau hin, sieht man wie viele verschiedene Moos- und andere Pflanzenarten hier miteinander auf kleinstem Boden leben. Es ist faszinierend. Ich stelle mir das Land der Elfen vor. Wir laufen zügig am Schatten, doch ab und zu dringt ein Sonnenstrahl in das Dickicht ein. Ein tolles Farb- und Lichtspiel. Für mich ist es heute wie im Märchenwald. Die sonst grünen Matten sind immer noch dick mit Reif belegt, alles ist darum sanft weiß-grün. In der Ferne höre ich einen kleinen Bach rauschen. An vielen Bäumen hängen lianenartige Gewächse. Einige Bäume sind fast ganz überwachsen, mit Lianen, Wurzeln, Efeu, oder anderen Schmarotzerpflanzen. Es ist schwierig dieses guten Gefühl hier im Wald auf den Fotos festzuhalten. Bin trotzdem am Fotos machen, da ich so fasziniert bin. Die großen Flächen mit trockenem Farn, in einem rostrot gehalten, erinnern mich stark an die Normandie im Oktober. Kleine zarte, weiße Blümchen strecken sich der Sonne entgegen. Ich habe mich gerade gefragt was das für Bäume sind, welche unten einen gealtigen, dicken Stamm haben und auf etwa 2 m Höhe, wachsen aus diesem Stamm, viele einzelne kleine neue Stämme. Ich bin erstaunt, dort stehen friedlich Freiburger Kühe, die schwarz-weiss gefleckten. So wie ich sie von zu Hause kenne! Nie hätte ich diese hier in Galicien erwartet. Heute reiht sich ein kleines Dörfchen ans nächste, wobei ich nicht sicher bin ob man hier von einem Dorf sprechen kann. Es sind jeweils fünf maximal zehn Häuser die hier zusammen stehen. Ich würde es eher einen Weiler nennen. Ob bewohnt oder unbewohnt kann ich am frühen Morgen gar nicht sagen. Licht sehe ich keines. Die Felder werden hier durch augestellte Schieferplatten getrennt. Das gefällt mir sehr gut. Irgendwie erinnere ich mich heute auch an meinen Jura-Höhenweg, wo es doch auch das eine oder andere Mal genau so aussah wie gerade hier in dieser Gegend. Heute besichtigen wir das Kloster Samos (nur von aussen) es ist ein altes Benediktinerkloster. Dieses brannte wegen der eigenen Schnapsbrennerei, 1951 total nieder. Das einzige was noch aus dieser Zeit geblieben ist, ist die kleine Kapelle. Die Benedikter hatten hier lange eine eigene Apotheke und einen großen Klostergarten. All dies könnte besichtigt werden. Wir müssten aber eine Führung buchen und warten. Das Kloster hat den größten Kreuzgang Spaniens, welcher über 3000 Quadratmeter (!) groß ist. Ich kann mir darunter nicht viel vorstellen. Mein Schwager ist erstaunt darüber! Die Sonne wärmt uns heute so schön! Es ist wunderbar. Dieser Weg heute ist sehr erfüllen. Ich bin glücklich. Keine Schmerzen! Alles ist im Lot . Die Strecke nach Sarria ist so einzigartig schön! Ein stetes auf und ab und wir laufen wirklich durch die Wälder, die Natur! Gesäumt ist der Weg von Moos, Wurzeln, Bäumen und blühenden Sträucher. Mal laufen wir am Schatten mal an der Sonne und ich genießen wirklich jeden Schritt. Ich kann mich kaum satt sehen an den wunderbaren Formen welche die Pflanzen hier bilden. Es ist einmal mehr mystisch. Ich bin berührt. Bin begeistert. So dürfte jeder Tag sein, doch weiß ich, wie auch im alltäglichen Leben kann nicht jeder Tag ein Sonnentag sein. Heute hier genieße ich es umso mehr, weil es weder kalt ist noch viel Wind hat. Die Stein-Markierungen nach Santiago de Compostela, zeigen ständig andere Kilometer Zahlen an. 🙈Jedes Mal müssen wir lachen und denken es ist unmöglich, einmal haben wir noch 140 km, dann nur noch 120 km zu laufen. Also machen wir uns einfach lustig darüber. Heute ist es ein richtiges Vogelgezwitscher hier im Wald. Automatisch verringern wird das Tempo und genießen diese Strecke. Heute bin ich doppelt fröhlich weil ich heute morgen die Nachricht bekommen habe, dass unser Sohn Elia zum Studium aufgenommen wurde. Interaction Design (Bachelor ade Zürcher Hochschule der Künste) Es ist ein Studium für welches es sehr wenig Plätze gibt und er hat das so toll gemacht, jetzt hat er einen Platz auf sicher. Ich bin so stolz auf Dich ELIA, bravo du bist unglaublich!!! Plötzlich in einer Waldlichtung stehen wir vor einem lustigen Restaurant. Alles ist dekoriert. Wir können draußen und verschiedenen Tischen sitzen. Und als ich ins Haus rein gehe staune ich, die Schwalben wohnen im Eingangsbereich des Hauses. Natürlich setzen wir uns hin und wollen etwas trinken. Die freudliche Besitzerin bringt zum Getränk noch Tortilla de patata. Meinen Schwager freuts 😋! Auch mussten wir heute bereits einen zweiten Pilgerpass kaufen, da der eine schon fast voll ist. Auf den letzten sieben Kilometer fühle ich mich fast wie zu Hause. Die Umgebung gleicht der Schweiz.

Ich finde sogar eine Blumen ohne Stiel . Irgendwie wie eine Calla, und es kommt mir der berühmte Videoclip von Pink Floyd den Sinn




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https://youtu.be/a86QgZVgbyQ

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