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Tag 5 bis Calzadilla de la Cueza

  • Autorenbild: Corina Salerno
    Corina Salerno
  • 9. Apr. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Die ganze Nacht hatte ich Schmerzen. Die Medikament haben kaum etwas gebracht. Trotzdem hab ich immer wieder den Schlaf gefunden. Körperlich bin ich heute morgen gut ausgeruht. Habe mich im Internet kundig gemacht, wie ich die Schienbeinschmerzen perfekt tappen kann.

Ich wecke meinen Schwager, 😣 böse Neuigkeiten, er fühlt sich nicht gut. Sagt er habe die ganze Nacht Brechreiz und Bauchschmerzen gehabt. (Da war wohl der Fisch von gestern schuld) Neuer Entscheid, heute schicken wir die Rucksäcke ins nächste Hostel, so hoffe ich dass wir zwei lädierten Peregrinos , die gut 19km meistern. Ich hinkend, er 🤮! Aufstehen, duschen, anziehen, Rucksack packen, eigentlich alles wie immer. Ich finde den Hostalbesitzer und er organisiert mir den Rucksacktransport für 5€ pro Nase. Es musste wohl sein, dass ich Anfang des Weges, von diesem Transport hörte. Es macht für uns heute Sinn und ich überlege nicht zwei Mal. Lieber so (Luxusvariante) und wir kommen heute trotzdem etwas weiter.

Es fällt mir definitiv kein Stein aus meiner Krone. Nun hole ich mir ein Brioches und dann gehts in die nächste Bar für einen Tee. Vittorio entscheidet sich für Tee und einen Hausschnaps der Marke extrastark. Hausmedizin ist nicht meins, doch Sein Magen gehört ja auch nicht mir. Wir warten bis um 10.00 damit die Apotheke öffnet, so kann ich noch mehr Schmerztabletten und etwas gegen die Übelkeit besorgen. Dann wäre der Abmarsch geplant....

Die Zeit vergeht langsam....die Apotheke ist nun offen, Medikamente gibts nur für meine Schmerzen🙏, nicht gegen die Übelkeit, hierzu bräuchte es einen Arztbesuch. Echt spanisch !!!😠

Es gibt gesunde Darmbakterien im Trockenbeutel. Naja.... Ein Versuch ist es Wert. Nun aber los !!!

Eine schöne Strecke steht uns bevor. Ihr glaubt es kaum, es ist EINE Grade. Wirklich eine Linie über die ganzen 20km!! Es gibt keine einzige Kurve, keinen Hügel, nichts !! Die Landschaft ist wie auf einem Bild gemalt, in grün, ocker, blau und weiss ! Ich bin Fan von dieser Stimmung hier. Die Farben berühren mich und diese Stille im Nirgendwo ist eindrücklich. Nichts stört, alles ist friedlich, nicht einmal Vögel die zwitschern, keine Kuh die muuuht.

Eine wunderbare Ruhe zieht bei mir ein und ich fühle mich verbunden mit der Natur. Heute werden wir ab und zu von Velo-Pilgerer überholt, auch sie rufen ein freundliches buen camino. Verbundenheit auch hier spürbar.

Die hohe Dosis Schmerzmittel wirkt irgendwann recht gut und ich kann relativ zügig laufen. Auch die Placebo Beutel für Vittorio scheinen zu wirken. Er fühlt sich besser und wir laufen tripp trapp dem Ziel entgegen.

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Gegen Mittag brennt die Sonne stark auf unsere Köpfe und die 13 Grad Celsius fühlen sich wie sommerliche Temperaturen an. Die drei Schichten Jacken fallen, eine nach der Anderen. Es tut gut, in dieser Sonne, dieser Wärme zu laufen. Es macht mich fröhlich und einmal mehr bin ich dankbar für dieses Abenteuer.

Ich stelle mir vor wie es ist diesen Teil des Camino's im Hochsommer, mit über 30° zu gehen. Das wäre definitiv nichts für mich. Da es am Wegrand keine Bäume hat, gibt es somit auch keinen Schatten.

Es fällt mir relativ spät wirklich auf, dass wir ja heute ohne Rucksack unterwegs sind. 😁

Das treibt mir ein Lächeln ins Gesicht, weil es mir zeigt wie sehr ich mich mit meinem Rucksack wohl fühle. Trotzdem bin äußerst dankbar, heute so frei wandern zu können. Ich hoffe meinem Bein geht es morgen noch ein wenig besser. Da wir die Strecke verkürzt haben sind wir um 14.30 Uhr bereits am Ziel.

Wir begegnen kurz vorher, einem recht alten Mann mit Rucksack und normaler Kleidung und er fragt uns wie weit es noch bis zum Hostel ist. Wir schauen auf der App nach und erklären ihm; " noch etwa 3 km" . Er scheint müde... Als wir dann weiter laufen habe ich ein ungutes Gefühl, hätte ich fragen sollen ob er Wasser braucht oder ein Stück Brot? Ich schicke eine kurze Bitte ins Universum, er möge doch auch sein Ziel sicher erreichen. Angekommen im Hostel spricht man italienisch. Zwei junge Italiener führen eine Bar mit Pizza al taglio und ich kann nicht widerstehen. Was für ein Gaumenschmaus, ein kleines Stück Pizza. 😍 Mit meinem Deutsche-Finisch-Überstzer versuche ich mich in dieser Sprache zu unterhalten! Zum x-ten Mal treffen wir auf dem Camino auf das finnische Geschwister Paar. Es tut gut immer die selben Gesichter zu sehen. Die Sprache ist eine minimale Barriere. Wir lachen zusammen, das alleine ist schon vertvoll ! Ich liebe es !!!

Es zieht mich heute gar nicht ins Hotelzimmer. Ich bleibe nach dem Auspacken des Rucksacks, -welcher tatsächlich ohne Probleme sein Ziel gefunden hat, - an der Sonne und genieße es. So muss sich ein Platz im Paradies anfühlen.

Was nehme ich heute für die Zukunft mit.... Es gibt Tage die sind nicht wie geplant, aber es liegt an mir, nach vorne zu schauen und das Beste daraus zu machen.

Ein lieber Freund sagte mir mal; ES IST NICHT WICHTIG WIE WEIT DU GEHST, HAUPTSACHE DU GEHST!

🤓 weise gesprochen 😀 !


PS; das letzte Bild zeigt den Schneckensammler... Mehr kann ich dazu nicht schreiben. Sonst wird es mit Speihübel. Aber nichts desto trotz eine sympathische Persönlichkeit !

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